Jahresarchiv 30. Dezember 2017

Erholung auf dem Rücken der Pferde

Auch Namibia hat seine Ghost-Town: Der alte Diamantenort Kolmanskuppe benannt nach dem Nama Coleman, der hier im Jahr 1905 mit einem Ochsenkarren stecken blieb und verdurste, liegt seit den 1930er Jahren verlassen in der Wüste. 1908, nachdem der Eisenbahnarbeiter Zacharias Lewala die ersten Diamanten entdeckt hatte, begann der Ort, der zunächst nur ein Ausgrabungscamp sein sollte zu boomen. Bis zu
300 Familien lebten zeitweise hier und noch heute mag man erahnen, wie sehr man bemüht war, in dieser unwirtlichen Gegend eine lebenswerte Oase entstehen zu lassen. Im Jahr 1911 wurde Kolmanskuppe an die Elektrizität von Lüderitz angeschlossen. Eine Entsalzungsanlage übernahm die Frischwasserversorgung, nachdem vorher allmonatlich ein Schiff aus Kapstadt 1000 t Wasser gebracht hatte. Der aus de Diamantenfunden stammende Reichtum der Bewohner von Kolmanskuppe lässt sich an der luxuriösen Ausstattung und tollen Infrastruktur der Stadt erkennen; dazu gehörten ein mit italienischen Terrazzoplatten gefliestes Schwimmbad, eine Schule und ein Krankenhaus, in dem das erste Röntgengerät des südlichen Afrika stand. Ein Kasino, ein Restaurant und eine Bar dienten wie auch das Theater der Unterhaltung.

Nachdem jedoch die Diamantenvorkommen abgebaut waren und die Mine 1930 stillgelegt wurde, verließen die Menschen nach und nach die Stadt. Die Wanderdünen der Namib eroberten ihr Territorium zurück.

Inzwischen hat man begonnen, den Ort als Museumsstadt wieder herzurichten. Zu einem Zentrum soll das alte Kasino aufgebaut werden. Restauriert werden sollen auch einige Läden und Wohnhäuser. Ein kleines Museum macht die alte Zeit vor allem mit Hilfe von Fotos wieder lebendig.

Fährt man von Kolmanskuppe landeinwärts in Richtung Aus, kann man in der Nähe von Gharub die Namib-Wildpferde beobachte, deren Herkunft ungeklärt ist. Niemand kennt ihre Zahl, doch man vermutet, dass es etwa 250 – 300 sind, die sich hier an die ariden Bedingungen der Halbwüste und Savanne angepasst haben. Die Pferde konnten sich hier vermutlich deshalb so gut halten, weil sie eine Quelle vorfanden und weil es an natürlichen Feinden, wie zum Beispiel Leoparden, fehlte. Äußerlich sind die Wildpferde eher Ponys ähnlich geworden, denn die natürlichen Bedingungen grenzen körperliche „Üppigkeit“ ein. Man beobachtete, dass die Pferde praktisch nur morgens oder nachts grasen, tagsüber suche sie die wenigen schattigen Stellen auf. An die Wasserknappheit im Gelände haben sie sich gut angepasst: Sie können circa sechs Tage unterwegs sein, ohne zu trinken, während nichtangepasstes Pferd maximal drei Tage ohne Wasser auskommt.

Als Unterkunft für beide Ziele bietet sich das Gondwana Sperrgebiet Rand Park bei Aus. Der Park liegt im Osten des Diamanten-Sperrgebietes. Hier treffen die Wüsten Karoo und Namib aufeinander und bei Regen ergibt sich ein wunderbares Naturschauspiel: Die Wüste erblüht über Nacht in bunten Farben. Die Unterkünfte der Eagle’s Nest Lodge schmiegen sich an Granitfelsen, jedes Chalet hat eine eigene Küche, einen Kamin und ein Wohnzimmer. Von der Terrasse schaut man in die endlose Namib. Im modernen Desert Horse Inn gibt es gut ausgestattete Doppelzimmer. Übrigens: Erleben Sie einmal eine Flugsafari in Namibia.

Bioprodukte selber anbauen

Bio MAM

Den eigenen, kleinen Biogarten mit einem bio komposter zu Hause haben – davon träumen viele Menschen. Viele scheuen sich aber davor, weil sie denken, dass es mit zu viel Arbeit verbunden sei und es sowieso nicht klappt. Um eigene Bioprodukte zu ernten, muss man nichts Besonderes können. Lediglich ein paar Punkte müssen beachtet werden. Bioprodukte benötigen viel Sonne. Da diese nachhaltig gedeihen muss sichergestellt, werden das der kleine Biogarten mindestens sechs Stunden Sonne täglich abbekommt. Auch der Boden spielt eine große Rolle. Er sollte weder steinig noch zu lehmig sein. Ist der Untergrund stark sandig, so kann dieser mit etwas Kompost vermischt werden. Lt. einer Studie raten hier Experten auf Kuh- oder Pferdemist zu zugreifen. Aber auch ein zu glatter, fester Boden eignet sich nicht. Dieser muss zuerst aufgelockert werden. Dies klappt am besten, indem man Mulch, Laub oder einige Küchenabfälle mit untermischt. Den Pflanzen beim Gedeihen zuzusehen ist ein wahrer Augenschmaus. Doch auch in der Pflanzenwelt gibt es Freunde und Pflanzen, die sich nicht so gerne mögen. Der Salatkopf mag beispielsweise die Kartoffel nicht, dafür umso mehr die Bohnen. In direkter Nachbarschaft mag die Möhre die Zwiebel und die Gurke den Dill. Wer schon einmal anfängt, Bioprodukte anzupflanzen sollte auch nur mit Regenwasser bewässern und biomäßig düngen. Dies gelingt am besten mit Brennnesselblättern. Bei Bio MAM wird die Biologie, die in der Kompostierung dabei ist schneller angeregt. So wird sichergestellt das die Abläufer schneller gelingen. Wem bei einem selbst gebauten bio komposter der Vorgang doch zulange dauert, der kann auf Beschleuniger zurückgreifen. Die Beschleuniger sind zu erwerben und müssen bestimmte Stoffe wie Knochen- oder Hornmehl, Stickstoff und Kalium enthalten. Sehr oft werden auch Mikroorganismen, Enzyme und Spurenelemente mit beigemischt. Das Ganze gibt es dann als Pulver zu erwerben. Wobei man daran denken sollte, sich etwas in Geduld zu üben, wenn es um das Gärtnern geht. Der Kompostierungsprozess geht natürlich im Sommer wesentlich schneller. Bedingt durch die hohen Temperaturen geht der Prozess zügiger, während er in den Wintermonaten fast zum Erliegen kommt. Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt stetig weiter an, sodass einige Biobauern sich Öko Zertifikate ausstellen lassen. Diese bekommt man allerdings erst nach eigehender Prüfung. Nach der Beantragung wird ein Kontrolleur den Biohof genaustens unter die Lupe nahmen. Erst wenn alle Anforderung erfüllt sich, kann das Öko Zertifikat ausgestellt werden. Die Vorteile für einen bio komposter sind einleuchtend. Immerhin kann so jedermann etwas für die Umwelt tun und das bei minimalem Zeitaufwand. Man muss keinen Industriedünger mehr verwenden und hat so auch weniger Müll zu entsorgen. Nicht zuletzt fördert man so auch das Leben von kleinen Nützlingen im Garten.